Puhdys

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Puhdys
Wer ist es: Die Puhdys waren eine der bekanntesten Rockbands der DDR und sind nach wie vor aktiv.

Was hat mit Rammstein zusammen: Das Lied ‚Wut will nicht sterben‘ ist ein Lied, bei dem der Sänger von Rammstein, Till Lindemann, mitwirkt. Da aber das Management von Rammstein gegen diese ‚Hilfeleistung‘ war, wurde dieses Lied zuerst mit Till als Single und dann ohne Till als Single veröffentlicht. Die Single mit Till ist inzwischen sehr rar. Der Unterschied der beiden Singles: Die MIT Till hat ein rot/schwarzes Cover, während die OHNE Till ein blaues Cover hat.

Bandgeschichte:
Vorläufer der Gruppe war die 1965 gegründete Udo-Wendel-Combo. Aus den Anfangsbuchstaben der Vornamen der ‚Ur-Besetzung‘ Peter Meyer (keyb), Udo Jacob (dr), Harry Jeske (bg) und Dieter Hertrampf (g, voc) ergab sich der Gruppenname. Den ersten Auftritt unter dem Namen Puhdys gab es am 19. November 1969 in Freiberg. Die aktuelle Besetzung besteht aus Dieter ‚Maschine‘ Birr, Peter ‚Eingehängt‘ Meyer, Dieter ‚Quaster‘ Hertrampf, Peter ‚Bimbo‘ Rasym und Klaus Scharfschwerdt.

Stilistisch lehnte man sich zunächst an Hardrockvorbilder wie Deep Purple, Uriah Heep oder Led Zeppelin an. Mit Eigenkompositionen und Texten von Wolfgang Tilgner und Burkhard R. Lasch entwickelten sich die Puhdys zur erfolgreichsten DDR-Rockgruppe der 1970er Jahre. Erste größere Bekanntheit erlangten die Puhdys 1971 durch das Jugendfernsehen der DDR. Initiiert durch einem Aufruf von 150 Schülern aus einer Berufsschule in Gardelegen wurde der spätere Hit ‚Türen öffnen sich zur Stadt‘ im nationalen Fernsehen der DDR gezeigt. Schon im Jahr darauf wurde ‚Geh dem Wind nicht aus dem Weg‘ der ‚Schlager des Jahres‘.

1973 spielten die Puhdys das von Peter Gotthard und Ulrich Plenzdorf geschriebene Lied ‚Wenn ein Mensch lebt‘ als Filmmusik zum Kultfilm ‚Die Legende von Paul und Paula‘ (unter Regie von Heiner Carow) ein. Im gleichen Jahr hatten sie auf den X. (10.) Weltfestspielen der Jugend und Studenten in Berlin ihren ersten Großauftritt. 1976 traten sie beim Internationalen Liederfestival in Sopot auf. Sie waren eine der wenigen Bands, die Konzerte im westlichen Ausland geben durften. Ihren ersten Auftritt in Westdeutschland hatte die Gruppe am 9. November 1976 in der Hamburger Fabrik, dazu kamen Auftritte beim Fest der Jugend in Dortmund und in West – Berlin. 1979 erschien das Lied „Doch die Gitter schweigen“, ein Auftragswerk des DDR-Fernsehen zum Polizeiruf 110-Film ‚Die letzte Chance‘. Im gleichen Jahr verließ Drummer Gunther Wosylus die Band, um einige Jahre später in den Westen zu gehen. Für ihn kam Klaus Scharfschwerdt (ex-‚Prinzip‘). In London nahmen die Puhdys 1980 ihr zweites (nach ‚Rock‘ n‘ Roll Music‘ mit Coverversionen von Liedern anglo-amerikanischer Künstler) englischsprachiges Album mit eigenen Songs mit dem Titel ‚Far From Home‘ auf. 1981 hatten die Puhdys ein Konzert in der Waldbühne in West – Berlin mit 12.000 Besuchern und unternahmen eine Promotion-Tour durch die USA. 1982 erhielten sie als erste Rockband den Nationalpreis der DDR. Die Band war in der DDR ein Massenphänomen, in der Bundesrepublik bestand die Fangemeinde in der Anfangsphase hauptsächlich aus DKP-/SEW-Mitgliedern, für die der Besuch der Puhdys-Konzerte zu den ‚gesellschaftlichen Pflichtveranstaltungen‘ zählte. Durch einen viel beachteten Auftritt als erste DDR-Band 1977 im Musikladen von Radio Bremen und eine bundesweite Übertragung des Konzertes in Niedernhausen/Ts. vom 21. August 1987 durch RTL-Plus und Tele-FAZ im Kabelfernsehen gelangten die Puhdys auch in der Bundesrepublik zu immer mehr Fans. Gut organisierte Fanclubs, z.B. in Paderborn, führten nun zahlreiche Konzerte in der BRD durch. Klare deutschsprachige und verständliche Texte waren seither auch nicht nur in der DDR beliebt.

1984 erschien auf der LP ‚Das Buch‘ mit dem Titel ‚Ich will nicht vergessen‘ ein Lied, das gezielt das Thema Deutsche Teilung und insbesondere das Wort ‚Deutschland‘ enthielt, welches im DDR Sprachgebrauch praktisch tabu war. Das Lied durfte nicht im Radio oder Fernsehen gespielt werden, wurde aber schnell unter dem eigentlich falschen Titel ‚Denke ich an Deutschland‘ als eine sog. ‚heimliche Hymne‘ der DDR berühmt.

Zu ihrer letzten DDR-LP ‚Neue Helden‘ steuerte Kurt Demmler vorsichtig vorweggenommene Wende-Lyrik bei. 1997 verließ Bassmann Harry Jeske aus Gesundheitsgründen die Band und wurde durch Peter ‚Bimbo‘ Rasym (ex-Stern Meißen, ex-Datzu) ersetzt.

Kommerziell waren die Puhdys der erfolgreichste Exportartikel der DDR-Rockmusik. Weltweit fast 20 Mio. verkaufte Tonträger waren in der ostdeutschen Rocklandschaft einmalig. Einige Alben wurden in nennenswerten Auflagen auch in Westdeutschland und anderen westlichen Ländern verkauft und brachten der DDR und dem VEB Deutsche Schallplatten (Label: AMIGA), beachtliche Devisen ein.

1988/89 verabschiedete sich die Band mit einer großen Good-bye-Tour (teilweise mit den Lords) durch die DDR und die Bundesrepublik (letztes Konzert am 16. Dezember 1989 in Paderborn/Nordrhein-Westfalen). Bereits 1992 allerdings kam es zur Wiedervereinigung der Band, die als eine der wenigen etablierten Ostrockbands weiterhin erfolgreich ist. Am 19. Juni 1999 wurden die Puhdys im 30. Jubiläumsjahr bei ihrem 3.000. Konzert in der ausverkauften Berliner Waldbühne von 22.000 Fans bejubelt, 2004 feierte die Band dann ihr 35-jähriges Bestehen.

Der letzte DDR-Innenminister und damalige Präsident des FC Hansa Rostock, Peter-Michael Diestel, bat die PUHDYS 1994, eine Vereinshymne zu schreiben und aufzunehmen. ‚FC Hansa – Wir lieben Dich total‘ erschien und wurde offiziell im Ostseestadion Rostock zum Start der Bundesligasaison 1994/95 aufgeführt. Weitere sportliche Songs erschienen 1997 (‚He, wir woll´n die Eisbären seh´n‘) für den Berliner Eishockey-Verein ‚Eisbären‘ und dem Berliner Regionalligisten 1. FC Union Berlin wurde 2000 ein Song (‚Eisern Union 2000‘) gewidmet.

Die PUHDYS haben während ihrer Karriere auch Werbesongs für ihre Werbe-Partner geschrieben: Im August 2000 öffnete der Euro-Speedway am Lausitzring seine Pforten. Für diesen Tag wurde dort von den PUHDYS das ‚Speed Kings‘ offiziell uraufgeführt. Weitere Partner waren und sind u.a. Berliner Pilsner (‚Was gut ist, setzt sich durch‘), EWE (‚Was braucht man‘), denen ein Song geschrieben wurde.

Außerdem wirkten Dieter Birr, Dieter Hertrampf und Peter Meyer 1999 in dem Film ‚Comeback für Freddy Baker‘ mit Mario Adorf mit. Mittlerweile sind schon die Kinder bei Bell, Book & Candle und Stamping Feet sowie die ersten Enkel der Bandmitglieder selbst erfolgreich musikalisch tätig.

2005 erschien das neue Studioalbum ‚Alles hat seine Zeit‘. Am 6. November 2006 wurde das zweite Weihnachtsalbum ‚Dezembernächte‘ veröffentlicht, welches wie schon seinerzeit ‚Dezembertage‘ nur über einen Sondervertriebsweg und nicht im normalen Plattenhandel erhältlich ist. Das Album kann bundesweit in den Filialen der Telekommunikationskette ‚_dug‘ erworben werden (Filialliste unter www.dug.de).

Bandmitglieder:

  • Dieter ‚Maschine‘ Birr – Gitarre, Gesang
  • Dieter ‚Quaster‘ Hertrampf – Gitarre, Gesang
  • Peter Meyer – Keyboard, Saxophon, Vocal
  • Peter ‚Bimbo‘ Rasym – Bassgitarre, Vocal (von 1997)
  • Klaus Scharfschwerdt – Sclagzeug (von 1979)

Ehemalige Mitglieder:

  • Harry Jeske – Basgitarre (1969-1997)
  • Gunther Wosylus – Schlagzeug (1969-1979)

Ofizielle Site: http://www.puhdys.com/

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